Attacke auf Israel…

Samstag, der 7. Oktober 2023

Eigentlich ein Freudentag. Der Geburtstag von Marthas geliebter Schwester. Dann unser Ankunftstag in Sydney, wo wir Urs, Heidi und Kinder wieder in die Arme schliessen können. Doch diesmal ist es auch ein Tag voller Entsetzen und Trauer. Israel wurde mit einer Grausamkeit überfallen, wie sie seit dem Naziregime nicht mehr erlebt wurde. Wir sind fassungslos, trauern mit den vielen jüdischen Menschen hier in Sydney. Trauern um die Menschen in Gaza, welche ihrerseits Opfer der Hamas Terroristen sind. (Wer mehr dazu wissen möchte, dem empfehlen wir die Biografie von Mosab Hassan Yousef «Sohn der Hamas»).

Noch immer sitzen uns die Berichte unserer Eltern im Nacken, welche uns ,als wir Kinder waren, von den Schrecken des Holocaust als Zeitzeugen der Hitlerzeit erzählt hatten. Nie wieder darf solches dem Volk Gottes angetan werden! Keinem Volk!

Dann die beschämenden Stimmen aus unserer westlichen Welt. Aus weiten intellektuellen Kreisen eine Verniedlichung dieser Gräuel. Die Opfer werden als Täter beschimpft, die Täter als Helden gefeiert. Vor dem Sydney Opera House skandierte der Mob: „Vergast die Juden!“ Welche Verrohung! Wir beugen uns vor Gott, sind zutiefst beschämt über den moralischen Zerfall unserer westlichen Welt.

Andrew, unser Nachbar, kommt uns entgegen, als wir mit dem Auto zum Haus fahren. Er ist Jude. Nicht religiös, wie er sagt. Einfach ein lieber alter Mann. Seine Mutter überlebte damals in Ungarn den Holocaust. Jetzt lebt er mit seiner Frau seit vielen Jahren hier in Vaucluse, Sydney, direkt neben uns. Wir halten das Auto an, drehen die Fensterscheibe herunter. Andrew stützt sich darauf. Versucht uns den Schrecken zu erklären. Er findet kaum Worte. Wir auch nicht.

Es gibt auch andere Stimmen, Gott sei Dank. Viele Zeichen der Solidarität. Auf Dover Heights und andern Orten gibt es friedliche Kundgebungen. 

Wir lesen zur Zeit das Buch Daniel. In den letzten 3 Kapiteln seiner prophetischen Bücher beschrieb Daniel die «Zeiten, bevor das Ende kommt». Er erwähnte Menschen, die «einsichtig werden», aber auch viele, welche die Zeichen der Zeit nicht erkennen wollen. Jesus selber redete davon (Mt.24,15ff), zitierte und erklärte die Aussagen aus dem Buch Daniel. Weitere Erklärung finden wir im Buch der Offenbarung. Gott lässt Leute, die Ihn um Rat fragen, nicht im Unklaren, sondern will, dass wir «einsichtig werden». Es ist ein Geschenk, dass das Wort Gottes seine Leser aufklärt über Zeiten wie diese!Da wir hier in Sydney in einem Quartier wohnen, wo viele Jüdische Menschen zuhause sind, geben wir an dieser Stelle zwei kurze Berichte aus jüdischer Seite weiter.

Die terroristischen Attacken durch die Hamas haben mich bis ins Innerste erschüttert. Es war etwas, das mir durch Mark und Bein ging und meine Identität in Frage stellte: Wer bin ich und was bedeutet mir etwas. Auch war ich überhaupt nicht vorbereitet auf eine Katastrophe dieser Grössenordnung in unserer Zeit. Wahrlich, es erschien mit undenkbar. Als ich realisierte, dass Israel, was wir Juden als unser Beschützer betrachteten, selber völlig überrascht und unvorbereitet dastand. Ja, es gibt keine Juden, welche durch diese Katastrophe nicht betroffen sind!》  Dion Cohen

In Israel geboren und aufgewachsen, lebe ich zur Zeit in Australien. In meinem Psychologiestudium lernte ich viel über Rassismus. In den vergangenen 4 Jahren im Ausland habe ich diesen nie wirklich selber erlebt. So ging ich davon aus, dass Rassismus in der westlichen Welt überwunden sei. Alles änderte sich am 7. Oktober. Erstmals in meinem Leben ergriff mich Todesangst angesichts des auf mich gerichteten Hasses, weil ich Jüdin bin. Als ich zuhause erfuhr von den Grausamkeiten der Hamas gegenüber Familien, Kindern, alten Menschen und Soldaten sackte mein Körper in sich zusammen, mir war nur noch schlecht. Später kam eine Mitstudentin zu mir. „Was glaubst du denn, wie Entkolonialisierung funktioniert? Das geht eben nur so!“ Da begann ich zu realisieren, dass viele meiner Mitstudierenden diese Greueltaten nicht nur gut heissen, sondern sie regelrecht feiern. Nein, es ist nicht Israel, das Gaza unterdrückt. Es ist die Hamas Terrororganisation.》 Shir Halivni

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