Ich bin jedesmal beeindruckt, wenn ich im Regenwald einen Figtree (Ficus) sehe. Da stand einmal vor vielen Jahren z.B ein mächtiger Eucalyptusbaum im Wald. Er ragte hoch bis zu den anderen Regenwaldbäumen und bildete gemeinsam mit ihnen das einzigartige Regenwalddach. Eines Morgens besuchte ihn ein kleiner Vogel, der irgendwo eine Beere eines Ficus gegessen hatte. Just in dem Moment, als der Vogel auf dem Eucalyptusast stand entfuhr ihm der Vogeldreck mitsamt eines kleinen Ficussamen. Dieser blieb am Eucalyptus kleben und gedieh dort prächtig. Er wuchs nicht gross nach oben, sondern vor allem nach unten. Seine Wurzeln verfielfältigen sich und schleichen sich immer weiter von hoch oben auf den Boden zu. Immer mehr Wurzeln sendet er rund um den Baum nach unten, bis er den einst schönen Baum erdrosselt und dieser stirbt. Wenn er dann kippt ergibt dies einen wunderschönen Curtain Figtree oder auf Deutsch einen „Vorhang Feigenbaum“.
Wir haben auf unserer Australienreisen an der Ostküste so manchen dieser Bäume angetroffen und jeder ist wieder für sich ein besonderes Exemplar, welches uns faszinierte.
Aus Wikipedia:
Der Curtain Fig Tree ist eine Würgefeige der Art Ficus virens. Normalerweise keimen diese Pflanzen in den Kronen anderer Bäumen und bilden dann Wurzeln aus um den Boden zu erreichen. Wenn dieser wichtige Schritt vollzogen ist, beschleunigt sich das Wachstum der Feige, die Luftwurzeln werden dicker und vernetzen sich. Nach hunderten von Jahren töten sie schließlich den Wirtsbaum, der langsam verrottet. Die Feige kann jetzt selbständig weiterwachsen. Im Falle des Curtain Fig ist der Wirtsbaum während dieses Prozesses gekippt, sodass die Luftwurzeln mit bis zu 15 Metern Länge als Vorhang Richtung Boden gewachsen sind. Die Würgefeige ist 50 m hoch, hat einen Stammumfang von 39 m und ist geschätzte 500 Jahre alt.