Am Abend nach dem Pastors Meeting fuhren wir los an die Ostküste Indiens in die pulsierende Metropole Chennai, das frühere Madras. Eine Grossstadt, welche etwa eine Bevölkerungsgrösse der Schweiz hat: 9 Milionen Menschen. Auf und neben den Strassen ein Gewimmel von Menschen, Töfflis, Tuktuks und etwa 65’000 Strassenhunden. Dazu unüberriechbare Gerüche, Geschmäcker und Farben, welche einfach in Indien zu jeder Grossstadt gehören.
Hier besuchen wir am Morgen den Strand und am Abend die Bethel Church von Pastor Ramesh. Auf wandgrossen Postern vernehmen wir, dass diese Gemeinde gerade das 25-jährige Bestehen feiern konnte. Wir haben diese Gemeinde schon mehrere Male miteinander besucht. Was uns dabei auffällt ist die Tatsache, dass im Erdgeschoss wiederum ein Stahlbetrieb seine Arbeit verrichtet. Interessant! Wie sagten doch die Mönche: „Ora et Labora! (Bete und Arbeite). Genau das geschieht hier in diesem Haus. Ja, der Saal ist viel grösser als letztes Mal und die Gemeinde ist enorm gewachsen. Das Thema, das mir Gott letzten Dezember für unsere Tour gegeben hat, behalte ich bei: „When a Seed becomes a Tree and bears Fruit…!“ Ich staune während dieser Reise selber, wie vielfältig dieses Thema „Saat und Ernte“ in all den verschiedenen Facetten in der Bibel vorkommt. Fast jeden Tag bekomme ich wieder einen neuen Gedankenanstoss vom Herrn dazu. Zum Beispiel diesen: Weisst du, dass der Sequoiasamen (riesige Bäume in Californien) nur aufgeht, wenn er in einem Waldbrand das Feuer über sich ergehen lassen muss? Dies spricht mich sehr an. Viele Menschen erleben im Verlauf ihres Lebens „Feuerkatastrophen“, welche ihr Leben dann erst richtig fruchtbar werden liess. – Wir freuen uns über die feine Gemeindearbeit und die Pastorenfamilie, welche einen einzigartigen Dienst tut.
Am anderen Tag fahren wir weiter nach Pondicherry oder Puducherry, wie es offiziell heute heisst. Pondicherry war eine französische Kolonie in Indien. Also eigentlich ein französischer Marinestützpunkt. Die Stadt ist wunderschön am Meer gelegen und wird zur Zeit mit grossen Anstrengungen renoviert. Was einem auffällt: Die Strassennamen sind ausnahmslos in Französisch und Tamil angeschrieben. Die Polizisten tragen Französische Uniformen. Das sieht auf den ersten Blick exotisch aus, hat aber eben seinen historischen Hintergrund.
Interessant, dass sich diese örtliche Gemeinde ganz im Süden der Stadt trifft. Ursprünglich musste der Pastor seine Kirche auf dem Feld bauen, weg von den Häusern. Heute liegt sie mitten in einem Vorort von Pondicherry und hat gute Möglichkeiten die Menschen abzuholen und zu erreichen. Wie auch anderswo, ist unsere Message gefragt, sie kommt gut an und anschliessend beten Martha und ich noch mit vielen Leuten persönlich bis gegen Mitternacht. Danach gibt es Abendessen und wir geniessen die verschiedenen Reisgerichte enorm!
Am anderen Tag reisen wir über Auroville nach Salem zu einer weiteren Gemeinde.
Auroville:
Die Idee einer „universellen“ Stadt basiert auf der Gesellschaftstheorie von Sri Aurobindo und wurde von Mira Alfassa, die seit den 1930er Jahren den Sri Aurobindo Ashram in Puducherry organisierte, in die Praxis umgesetzt. Gemeinsam mit der indischen Regierung wurde das Konzept einer universellen Stadt auch den Vereinten Nationen präsentiert. 1966 beschloss die UNESCO eine Resolution, in der die Anerkennung und die Unterstützung des Projektes erklärt wird.
Die Eröffnungs- und Einweihungszeremonie am 28. Februar 1968 wurde vom indischen Präsidenten, Vertretern aus 124 Nationen und 23 indischen Staaten begleitet, welche Erde aus ihren Heimatländern als Symbol „universellen“ bzw. „planetaren Eigentums“ mitbrachten und im Zentrum der Stadt in eine eigens dort für diesen Zweck errichtete, einfache Urne aus weißem Marmor gaben und versiegelten. Rund um die Urne entstand der Versammlungsplatz für die Stadtgemeinschaft und direkt daneben das sakrale Zentralgebäude Matrimandir im Kerngebiet der Stadt Auroville. – So viel von Wikipedia zu dieser Stadt in der du die Esoterik fühlen kannst. Die Idee der Selbstverwirklichung und Selbsterlösung begegnet uns an allen Ecken und die Menschen, welche sich dieser Sache hingegeben haben, erlebe ich als fremd und abgehoben. Wie dankbar verlasse ich diesen Ort im Wissen, dass ich mich mit all meinen eigenen Unzulänglichkeiten bei Jesus bergen kann, weil er meine persönlichen Sünden mit sich ans Kreuz genommen hat.
Über Salem fahren wir am nächsten Tag wiederum zu einer Gemeinde und dann zurück zu Pastor Franks und Gladys‘ Wohnort KGF: Kolar Gold Fields. Am Sonntag heisst es in zwei Gemeinden Abschied nehmen und es geht los nach Bangalore zum Flughafen, wo wir den Flug nach Abu Dhabi nehmen.
Fazit unseres Missionstrips hier in Indien in Zahlen:
- 12 Gemeinden besucht und dort gepredigt.
- Mit unzählbar vielen Leuten gebetet: Blinde, Lahme, Tauben die Hände aufgelegt. Dämonen widerstanden und weggeschickt.
- 3 Chinderheime besucht mit insgesammt ca. 70 Kindern
- 1 Pastorenkonferenz mit Ehefrauen durchgeführt.
- 1 Frauenkonferenz mit mehr als 400 Frauen durchgeführt.
- 1200 km Autofahrt.
- Mit dem gespendeten Geld unserer Indiensponsoren, das wir aus der Schweiz mitnehmen konnten, bekamen unter anderem alle in jeder Gemeinde ein super Briyani. Es wurden mehr als 1000 Mahlzeiten gekocht und gegessen.